Startup Region Stuttgart hat sich erneut mit Emanuel von earlybird coffee unterhalten. Er hat 2017 bereits die Idee hinter earlybird coffee beschrieben. Das Team hat sich zur Mission gemacht, ihren Kunden auf einfache Weise besseren Kaffee zu bieten und zu einem guten Gefühl beim Kaffee-Moment beizutragen.
Kannst du nochmal kurz die Idee hinter earlybird coffee beschreiben?
Das Ziel von earlybird coffee ist es, ganz normalen Kaffeetrinker:innen einen biologischen, fairen und klimaneutralen Kaffee zu bieten, der ohne besonderes Kaffee-Wissen immer gut gelingt und im Geschmack überzeugt.
Was war damals der Auslöser tatsächlich zu gründen?
Den Wunsch oder die Idee mal eine eigene Firma zu gründen, hatte ich schon lange in mir. Das schwierige war für mich dann den ersten Schritt auch wirklich zu gehen und es zu wagen. Wahrscheinlich hat eine Kombination aus der Unzufriedenheit mit meinem damaligen Job und der Begeisterung für das Thema Kaffee irgendwann dazu geführt, dass es tatsächlich soweit kam. Irgendwann war dann der Punkt erreicht, an dem ich einfach gekündigt und losgelegt habe.
Welche Befürchtungen hattest du am Anfang und wie schaust du jetzt auf sie zurück?
Mit Sicherheit hatte ich gewisse Ängste, dass das Ganze scheitern könnte. Damals – es ist ja schon fast sieben Jahre her – hatte ich aber das Glück noch recht jung und ohne große Verpflichtungen zu sein. Von daher war ich von Anfang an darauf eingestellt, dass es auch okay ist, wenn es nicht klappt.
Hast du Tipps, was Finanzierungen oder die Zusammenarbeit mit Investoren angeht?
Wir selbst haben vor einigen Jahren mal eine kleine Finanzierung mit Business Angels gemacht und sind seitdem ohne weiteres Kapital ausgekommen. Meine Erfahrung ist, dass viele unterschätzen, was man auch ohne großes Kapital erreichen kann und welche Vorteile so ein unabhängiges Modell hat.
Was war euer größter Fehler? Würdest du rückblickend gerne etwas anders machen?
Wir haben zwischendurch noch ein weiteres Unternehmen gegründet und sind auf den Trend des Cold Brew Kaffees aufgesprungen. Damit waren wir sehr schnell erfolgreich, aber auch sehr schnell wieder weg vom Fenster. In dieser Zeit haben wir unser eigentliches Unternehmen earlybird coffee ziemlich vernachlässigt und auch unterschätzt.
Wie ist euch der Sprung von einem Start-up zu einem kleinen Unternehmen gelungen?
Auch wenn wir nun bald sieben Jahre alt sind, würde es mir schwer fallen uns als etabliertes Unternehmen zu bezeichnen. Nichtsdestotrotz sind wir stolz, wie weit wir es geschafft haben. Ich glaube, dass es in unserem Fall eine gewisse Beharrlichkeit war, in kleinen Schritten voranzugehen und dabei immer darauf zu achten, dass wir als Team und Unternehmen „gesund“ sind.
Wie empfindest du die Stuttgarter Gründer-Community? Hast du Tipps – wo findet man Anschluss?
Es gibt ja mittlerweile diverse Events und Gründerzentren, in denen ich heute nicht mehr up to date bin. Auch wenn mir zu Beginn solche Anlaufstellen sehr geholfen haben, ist meine persönliche Erfahrung beim „Anschluss finden“: Weniger ist mehr. Ich versuche mir immer zu überlegen: „Wer hat die Erfahrung gemacht, die ich gerne machen würde oder wer ist dort, wo ich gerne hinmöchte“. Dann suche ich mir explizit eine Person und gebe mir Mühe mit diesem einzelnen Kontakt.
Wie stellt ihr euch eure Zukunft vor?
Die Frage kann ich am einfachsten mit dem beantworten, was wir bei uns earlybird DNA nennen… und hier ganz speziell unsere Vision.