Startup Region Stuttgart hat sich mit Anna und Raji, den beiden Gründern von Lemontaps, getroffen und über den Mehrwert ihrer digitalen Visitenkarten, ihre Gründungsstory und ihre Vision für die Zukunft unterhalten. Im Gespräch wird klar: Die beiden sind echte Gründerpersönlichkeiten mit Leidenschaft und ihr Produkt hat viel Potenzial.
Könnt ihr kurz die Idee hinter Lemontaps erklären?
Lemontaps bietet eine digitale Visitenkartenlösung für Firmen an. Die Praxis zeigt: 88% der herkömmlichen Papiervisitenkarten landen im Müll, weil es umständlich ist alle Informationen manuell einzuspeichern. Oft hat man auch zu den Karten hinterher kein Gesicht mehr vor Augen und kann sie nicht zuordnen.
Hier greift unsere Idee. Der Kern von Lemontaps ist ein digitales Profil in Form einer Webseite mit allen relevanten Informationen. Dieses Webseitenprofil kann man ganz einfach über eine smarte Karte, einen QR-Code oder einen Link mit einem anderen Handy teilen.
Das Gute daran ist, dass man auf unserem Profil nicht nur Kontaktdaten wie Mailadressen und Telefonnummern angeben kann. Das digitale Profil erlaubt es auch ganze Dokumente, Links und Vieles mehr zu speichern. So können nicht nur Papierkarten, sondern beispielsweise auch Flyer digital ersetzt werden und man kann einen vollständigen Überblick über sich und seine Dienstleistungen geben. Im Gegensatz zu einer statischen Papiervisitenkarte können diese Informationen außerdem von überall aus aktualisiert werden.
Wie genau funktionieren die smarten Karten?
In der Karte ist ein NFC-Chip verbaut. NFC bedeutet „Near Field Communication“ und erlaubt Informationen per Berührung mit einem Handy auszutauschen. Man kennt die Technologie beispielsweise vom berührlosen Bezahlen wie bei Apple Pay. Mit der Lemontaps Karte erhält das Gegenüber so eben das digitale Visitenkarten Profil auf dem Bildschirm. Dafür braucht man auch keine App, weil sich das Profil als Webseite automatisch im Browser öffnet.
Im Video seht ihr, wie die Karten funktionieren:
Wer ist alles Teil eures Teams?
Wir beide kennen uns seit unserem Studium am KIT in Karlsruhe und sind die Gründer. Darüber hinaus beschäftigen wir mittlerweile vier Entwickler. Wir haben außerdem immer Platz für Praktikanten und Studierende und freuen uns über Bewerbungen!
Was würdet ihr rückwirkend gerne anders machen? Welche Fehler würdet ihr gerne vermeiden?
Wir hatten beide schon lange ein großes Interesse und Freude am Gründen und haben in den vergangenen Jahre viel ausprobiert. Raji hat beispielsweise schon einmal ein Food-Startup in Karlsruhe gegründet. Anna hat bei ihrem Auslandssemester in den USA gemerkt, dass es sehr schwierig ist, eine geeignete und bezahlbare Wohngemeinschaft zu finden. Eine unserer Ideen war daher, eine internationale WG-Plattform zu gründen. Aus ein paar Gründen, unter anderem der Covid-Pandemie, war die Idee nicht mehr so lukrativ. Wir haben dann angefangen einen unserer damaligen Konkurrenten in Barcelona zu beraten und dabei zu helfen in den deutschen Markt zu expandieren. Sogar einen Popup-Store für Merchandise haben wir ein paar Tage lang betrieben, um Erfahrungen mit Performance Marketing mit FB Ads zu sammeln. Schließlich haben wir uns vermehrt für den Bereich Internet of Things interessiert und sind auf die Idee für Lemontaps gekommen. Es hat sich stets ausgezahlt, Wagnisse einzugehen und Dinge auszuprobieren. Daher können wir nur dazu ermutigen auch Fehler zu machen!
Was waren Herausforderungen bei der Gründung? Woraus habt ihr gelernt?
Am Anfang dachten wir unser Produkt ist das optimale B2C Produkt, um auf Partys schnell seinen Instagram Account auszutauschen. Wir haben unsere Marketingaktivitäten darauf ausgelegt Kunden in ihrer Freizeit anzusprechen. So haben wir beispielsweise Videos in Barcelona am Strand gedreht und gezeigt, wie dort Lemontaps beim Netzwerken hilft. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch herausgestellt, dass wir viele Kunden haben, die selbstständig sind oder berufsbedingt viel Netzwerken. Daher haben wir schnell unsere Software an die B2B Welt angepasst, z.B. mit modernster Sicherheit, Individualisierungsmöglichkeiten und einem Management Dashboard für Admins.
Was unterscheidet euch von anderen Anbietern, die das Netzwerken erleichtern möchten, wie beispielsweise Linkein?
Im Firmenkontext ist der Austausch von Daten wie Telefonnummern und Emailadressen von Interesse, weil alle Prozesse wie CRM-Systeme, Marketingkampagnen etc. darauf ausgelegt sind und auch nicht jeder Linkedin besitzt oder aktiv nutzt. Diese persönlichen Daten werden auf Linkedin nicht geteilt.
Wir sehen Linkedin auch nicht als Firmenmedium für den Kontaktaustausch, da Linkedin Profile nicht zentral vom Unternehmen gesteuert und vorgegeben werden können, sondern vielmehr privat im Besitz des jeweiligen Mitarbeiters sind.
Linkedin kann aber super als Link in das Lemontaps Profil integriert werden und somit hat der Empfänger zusätzlich die Möglichkeit über Linkedin in Kontakt zu treten.
Wie empfindet ihr Stuttgart als Start-up, das nicht aus dem Bereich Mobility oder Industry kommt?
Wir haben uns bewusst dafür entschieden aus Barcelona wieder zurück nach Deutschland zu kommen und unseren Sitz für Lemontaps nach Stuttgart zu verlagern. In großen Städten wie Barcelona und Berlin gibt es sicherlich ein größeres Start-up Ökosystem, aber dafür haben wir hier im Südwesten große Corporates, von denen junge Teams als Kunden oder Kooperationspartner profitieren können. Außerdem ist Raji aus Feuerbach und gebürtiger Stuttgarter, weshalb wir uns hier auch schnell einfinden konnten.
Was ist eure Vision für die Zukunft?
Die gesellschaftlichen Trends zeigen, dass es ein Muss für Unternehmen ist, digital und nachhaltig zu werden. Wir wollen deutsche Unternehmen papierlos und digital beim Netzwerken machen und eine riesige international unabhängige B2B SaaS Plattform werden!
Euer Interesse ist geweckt? Ihr möchtet bei Lemontaps durchstarten? Interessierte können sich gerne bei Anna und Raji melden. Außerdem sind die beiden immer auf der Suche nach Kunden, die Lust haben ihr Produkt auszutesten. Momentan bieten Sie Interessierten eine kostenlose Version an, mit der sie sich eine digitale Visitenkarte erstellen können. Wer das Ganze also einfach mal ausprobieren möchte, kann gerne auf Lemontaps vorbeischauen.